Mittwoch, 30. Juni 2021

Und plötzlich schwebte der Bagel in seinen Einzelteile - aber wie? #Floating-Effekt #Food #Fotografieren

Es ist Mittwoch und normalerweise gibt es jetzt ein Rezept von mir. In letzter Zeit hat mein Sodbrennen allerdings richtig aufgespielt und im Moment esse ich nur Schonkost. Euch zu zeigen, wie man Kartoffeln kocht und Knäckebrot belegt ist eher sinnlos, denn das kann doch jeder. Darum bekommt ihr heute anstelle von einem Rezept etwas ganz besonderes!

Schatzi und ich probieren immer wieder gerne etwas Neues aus, wenn es zu Fotografie kommt. Wir haben mal Tropfen fotografiert, die aus dem Wasser hochkommen, wenn etwas reinfällt. War gar nicht so einfach wie wir dachten. Diesmal haben wir es mit einem Food Foto probiert und haben uns den Floating-Effekt vorgenommen. 

Bei diesem Effekt "schwebt" das Essen auf eine bestimmte Art und Weise. Das kann eine Tasse sein, die über der ausgekippten Milch schwebt oder Chips, die aus der Tüte schweben, wenn sie runterfällt. Es gibt so viele tolle Ideen und wir hatten uns für einen Bagel entschieden, der zwischen Schatzi´s Händen schwebt. Allerdings nicht als kompletter Bagel, sondern alle Teile noch getrennt. 

Damit so etwas klappt, muss der Aufbau stimmen, das Timing und dann ist etwas an Nacharbeit nötig, also muss ein Bild-Bearbeitungsprogramm da sein. Um das Essen zum Schweben zu bringen, arbeitet man mit Tricks. Die einzelnen Lebensmittel Komponente werden mit Drähten, Faden oder Röhren aufgehängt und dann fotografiert. Da wir ein Spiegelei und ein Salatblatt dabei hatten, war aufhängen unmöglich und wir haben uns für ein Gestell mit Fäden entschieden.

Nachdem das Gestell fertig war, hat Schatzi die Kamera und die Blitze aufgebaut und alles für das Foto vorbereitet. In der Zeit habe ich mich in die Küche gestellt und die einzelnen Food Elemente gemacht. Den Bagel habe ich getoastet und dann mit Frischkäse bestrichen. Der Burger wurde angebraten und Salat und Tomate wurde geschnitten. Als Letztes habe ich das Spiegelei angebraten, da dieses hässlich wird, wenn man es zu lange stehen lässt. 

Damit die Tomate und der Salat nicht zwischen den Fäden durchrutscht, habe ich da etwas Tesafilm zwischen diese geklebt und beides darauf gelegt. Der Bagel und der Burger hielten gut so, da sie fest genug waren. Blieb nur das Spiegelei, dass weder auf den Fäden, noch auf Fäden mit etwas Tesafilm halten würde. Da habe ich eine dünne Plexiglas-Scheibe zurechtgeschnitten, damit das Ei darauf passt und man das Plexiglas nicht sieht. Nun waren alle Teile auf dem Gestell und es ging an Fotografieren. 
Als erstes fotografiert man den Hintergrund ohne etwas davor. So hat man den Hintergrund, falls man ihn später braucht. Ich habe ihn dann doch nicht gebraucht, aber wenn Food Element vor dem Hintergrund gewesen wären, wäre ich froh über dieses Bild gewesen, denn das macht das Bearbeiten leichter. 

Als Nächstes kam das Foto von Schatzi allein. Er hat sich so positioniert, dass er optimal steht und der Bagel zwischen seine Hände passt. Damit das wirklich hundert Prozent passt, haben wir den Tisch auf Rollen gestellt. Ich konnte den Tisch vor ihn rollen und er hat die Hände angepasst.
Dann kam der Tisch wieder weg und das Foto wurde gemacht. Wichtig ist, dass in dieser ganzen Zeit Schatzi still stehen musste. Die beiden Bilder mussten nachher perfekt aufeinander passen und deshalb musst er still bleiben. Ich habe darum auch so schnell wie möglich gearbeitet.

Das letzte Foto ist dann mit dem Gestell und den Food Elementen entstanden. Der Tisch wurde wieder vor Schatzi gerollt und perfekt positioniert. Wir wollten, dass das Eigelb nach unten auf den Burger tropft. Ich habe also das Eigelb angestochen und habe das Foto gemacht. Durch die Zeit, die mittlerweile vergangen war, war es leider nicht mehr ganz so flüssig und es hat nicht so richtig geklappt. 
Nun waren alle Bilder im Kasten und es ging an das Bearbeiten. Alle Fäden müssen nun raus aus dem Bild. Um es mir etwas leichter zu machen, haben wir transparente Fäden genommen. Die sind schön dünn und ich konnte sie recht gut aus dem Bild entfernen. 

In meinem Bearbeitungsprogramm habe ich einen Radierer und ein sogenanntes Make-up Tool, die in diesem Fall sehr gut funktionieren. Ich habe alle 3 Bilder übereinander gelegt und dann an dem Bild mit den Food Elementen gearbeitet. Zuerst wird grob alles drumherum wegradiert. 
Wenn das ganze grobe Drumherum weg ist, fange ich an mit der Feinarbeit. Mit dem Radiergummi arbeite ich alle Linien weg und gehe so nah wie möglich an die einzelnen Food Elemente. In diesem Fall war das dunkle Shirt von Schatzi von Vorteil, denn ich musste teilweise nicht ganz an das Lebensmittel. 

Zwischendrin habe ich immer wieder Schatzi "Stumm" gemacht, damit ich die einzelnen Elemente besser sehen konnte. Das ganze dauert etwas und ist teilweise eine totale Millimeter Arbeit, aber am Ende ist es einfach so toll. Als ich zufrieden war, kam Schatzi aus dem Stumm Modus und beides war wieder übereinander gelegt. 
Man sieht keinerlei Fäden mehr und die einzelnen Food Elemente sehen recht natürlich aus. Es sollte so aussehen, als ob Schatzi den Bagel zwischen seinen Händen auffächert und ich finde das haben wir geschafft. 

Natürlich ist so etwas nicht einfach, aber es hat auch Spaß gemacht und das End-Resultat finden wir ganz toll. Ich möchte dazu anmerken, dass dies erst unser zweiter Versuch war. Wir hatten einige Tage vorher das ganze schon einmal probiert und anhand des Resultates Veränderungen gemacht. Den schwarzen Faden gegen den transparenten getauscht. Die einzelnen Elemente etwas weiter auseinander gehängt, damit die Fäden nicht ein anderes Element durchziehen. Alles vor Schatzi, statt eher seitlich. Ein Probe-Versuch lohnt sich also auf alle Fälle und mit Glück ist das zweite Bild dann sofort super zu nutzen. 

Ich werde den Floating-Effekt bestimmt nochmal nutzen, denn ich liebe wie es aussieht und das klappt nicht nur bei Food, sondern auch bei Beauty oder Spielen oder anderen Produkten. Ich hoffe, euch hat dieser Bericht etwas gezeigt, wie man so ein Foto machen kann und vielleicht probiert ihr es mal selber aus. :)

1 Kommentar:

  1. Das ist ja ne witzige Sache .. und das Ergebnis ist mega! Aber der Aufwand ist nicht ohne.
    Danke für die tolle Anregung!
    LG Karin vom Team Rommelsbacher

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