Deutschland hat tolle Lost Places und einige davon findet man in einem Buch #HeelVerlag #Fotografie #Lesen

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Wenn wir in den Urlaub fahren, dann gibt es immer eine gewisse Routine. Ich schlafe aus, wir frühstücken zusammen, verbringen den Tag zusammen und unternehmen etwas, chillen etwas, essen dann schön zusammen Abendessen und dann gehe ich in den Wellnessbereich (wenn es einen gibt) und danach schön ins Bett zum TV schauen. 

Während ich mich Abends entspanne und morgens ausschlafe, geht Schatzi fotografieren. Er kann sich so Zeit lassen und selbst entscheiden, wann er aufstehen will und wann er ins Bett will. Meist geht er recht planlos los und findet dann unterwegs etwas, dass er interessant findet und fotografieren will. Immer interessant sind natürlich Lost Places. 

Was ist ein Lost Place? Wie der Name sagt ein vergessener Ort - ein Gebäude, das unbewohnt / unbenutzt ist und das größtenteils zerfallen ist und teilweise auch schon von der Natur wieder beansprucht wurde. Unter Fotografen sind Lost Places sehr beliebt, denn dort kann man so tolle Bilder machen.

Viele Lost Places sind Geheimtipps und größtenteils werden keine Namen genannt, wo sie sind, denn wenn bekannt wird, wo ein Lost Place ist, dann fahren natürlich viele Fotografen hin. Es gibt unter Fotografen eigentlich eine Regel zu Lost Places - Nimm nichts mit - außer Deine Bilder. Lass nichts da - außer Deine Fußspuren!

Mit diesen Worten fängt das Buch Lost Places - Deutschlands vergessene Orte vom Heel Verlag an. In diesem tollen Buch zeigen und dokumentieren 2 Fotografen 12 Lost Places aus Deutschland. Im Vorwort wird erklärt, was ein Lost Place ist, was ein Urbexer ist und was der Kodex eines Urbexers ist. 

Ein Lost Place sollte nicht als leeres, unnützes Gebäude angesehen werden, sondern es ist Geschichte, die man fotografieren darf. Von den 12 Orten, die in dem Buch gezeigt werden, gibt es einige schon nicht mehr, denn natürlich werden Gebäude und Grundstücke verkauft und dann abgerissen. Lost Places zu fotografieren, kann also etwas sehr Schönes sein. 

Wir selbst hatten das Glück, dass es in unserer Nähe ein Lost Place gab, den kaum einer kannte. Da wir den Besitzer auch noch persönlich kennen, durften wir auch mit Erlaubnis rein und damals ist das tolle Zombie-Shooting dort entstanden. Mittlerweile gehen wir nicht mehr rein, denn das komplette Gebäude ist Einsturzgefährdet und es wäre zu gefährlich.  

Die Gebäude in dem Buch sind echt interessant. Es sind Villas dabei, Sanatorien, Kinderheim und andere interessante Orte. Teilweise sind Lost Places komplett leere Orte, wo man ausgezogen ist und alles mitgenommen hat. Teilweise ist aber auch vieles hinterlassen worden und gerade diese Orte sind so toll zu fotografieren. 

Teddybären, Aktenschränke mit Akten, Möbel oder Flaschen kann man z.B. finden. Einige Räume sehen aus, als ob die Besitzer gerade erst gegangen sind - mitten beim Abendessen. Bei vielen Lost Places sind die Fensterscheiben kaputt und dadurch sucht sich dann die Natur einen Weg nach innen und es wachsen Pflanzen in einigen Räumen. Es ist wirklich sehr interessant anzuschauen. 

Was mir an dem Buch, neben den schönen Bildern, sehr gefällt sind die Beschreibungen vor jedem Ort. Wann wurde es gebaut, wozu wurde es genutzt und einen kleinen Ausschnitt aus der Geschichte. Ich fand das immer sehr interessant zu lesen, da ich normalerweise nur Bilder von Lost Places bekomme und ein bisschen Information, wo es war. 

Beim NVA-Erholungsheim findet man speziell ein Foto, das zeigt, wie die meisten Lost Places irgendwann enden. Es ist ein Bild vom Schwimmbad und alles ist voller Graffiti und Dreck. Die Fotografen haben einen Kodex, aber leider gibt es genug andere Menschen, denen es egal ist und deshalb endet viele Lost Places so. 

Auf der anderen Seite, wenn ein Graffiti gut gemacht ist, kann es auch toll aussehen und in das Umfeld passen. Überwiegend sind es aber einfach wahllos gesprühte Zeichen, Bilder oder Texte und dann bleiben die Dosen, Getränkeflaschen und Essensreste auch noch herumliegen, was wirklich schade ist. So werden viele Lost Places ruiniert, anstatt sie so zu hinterlassen, wie sie sind und für andere erhalten, die dort auch fotografieren oder sich das anschauen wollen. 

Es gibt noch ein weiteres Buch von den beiden Herren über Lost Places, was ich Schatzi zu Weihnachten besorgen werde. Er findet dieses Buch ganz toll und schaut immer mal wieder rein. Für jeden Fan von Lost Places und Fotografie ist es wirklich toll.