Nach meiner OP habe ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich ein Tattoo auf der Narbe haben möchte. Ich hatte da eines gefunden, dass mir total gefallen hat - eine Rolle Garn mit einer Nadel und Stiche über die Narbe. Das wollte ich auch! Musste nur noch das richtige Studio her, denn Narben kann nicht jeder Tattoo-Artist.
Nicht weit von uns entfernt ist das Studio von Andy Engel, dessen Namen man kennt, wenn man sich ein bisschen mit Tattoos beschäftigt. Da meine Freundin dort ihre machen lässt, war mir klar, dass ich dorthin gehen will. Angerufen, einige Fragen geklärt und Termin gemacht. Zwischenzeitlich habe ich mir überlegt, dass wenn ich eh da bin, könnte ich auch noch ein zweites machen lassen und so bin ich mit viel Geld, viele Ideen und viel Zeit zu meinem Termin. :D
Das Studio war gut zu erreichen, hat viele Parkplätze und ist innen echt toll. Alles ist sehr sauber, was immer ein gutes Zeichen bei einem Tattoo-Studio ist. An der Rezeption bekamen wir gleich einen Kaffee oder etwas anderes zu trinken angeboten, während wir gewartet haben. Dann kam Franky, der mich tätowieren würde und stellte sich vor. Er kam gerade noch aus einem Termin und bot um etwas Zeit um schnell eine rauchen zu gehen. :P
Schatzi hatte mich zwar hingefahren, aber er musste noch zum Baumarkt und dann wussten wir nicht, wie lange alles dauern würde. Er hatte Nachtschicht und musste noch was Essen und dann los, also ist meine Freundin dazugekommen und hat mir Gesellschaft geleistet. Mich hätte es auch nicht gestört allein dort zu sein, aber in Gesellschaft ist es doch immer etwas schöner.
Franky kam dann wieder rein und stellte einige Fragen - Hab ich schon Tattoos? Was will ich? Wohin? Gibt es Bilder? Die Bilder hatte ich vorher schon per Mail geschickt und so konnte man sie ihm weiterleiten. Er hat mit dem Bild für meine Narbe angefangen und sich das ausgedruckt. Das wollte er dann Freihand auf meinen Rücken malen. Dabei kam die Frage nach dem Alter der Narbe hoch und da stoppte er das Ganze. Ich hatte telefonisch zwar nachgefragt, aber ihm war die Narbe mit 6 Monaten noch zu frisch und er erklärte mir, was da alles schiefgehen kann. Ich habe seine Ehrlichkeit sehr geschätzt und bin froh, dass er nicht einfach ans Geld gedacht hat und losgelegt hat.
Gut war ja, dass ich noch ein zweites Tattoo wollte, denn sonst wäre ich umsonst hingefahren und Franky hätte auch Geld verloren, da der Termin dann weg gewesen wäre. Wir haben uns also meinem Unterarm gewidmet. Rechts habe ich bereits ein Tattoo und ich habe lange überlegt, was ich links drauf haben möchte. Rechts ist ein Harry Potter Motiv und links wollte ich zuerst ein Herr der Ringe oder Alice im Wunderland. Ich habe aber nicht das richtige Motiv gefunden und mich dann für ein Erinnerungs-Tattoo entschieden.
Ich hatte im Internet etwas gefunden, dass ich als Basis genommen habe und aus dem hat Franky das passende für mich gemacht. Pfotenabdrücke, die in Richtung meines Herzens laufen. Dazu die Namen meiner gegangenen Fellkinder und im Hintergrund eine Art "Milchstraße". Mit den Pfoten und den Namen haben wir angefangen.
Ich wollte es nicht groß, da es mittlerweile schon 9 sind und es werden in meinem Leben noch einige dazukommen, da ich nie ohne Katzen sein werde. Mit den Pfoten war das kein Problem, aber die Namen mussten ja noch zu lesen sein. Unter einer gewissen Größe ging es also nicht. Ich liebe normalerweise verschnörkelte Schriften, aber die kann man nicht in klein machen, da dann alles unleserlich wird. Mit Melon Fruit haben wir eine Schrift gefunden, die nach einer Handschrift aussieht, aber noch sehr klar zu lesen ist.
Mein Arm wurde rasiert und gesäubert und dann kam die Vorlage darauf. Bei der Positionierung gab es gewisse Anmerkungen, die ich wieder sehr gut fand. Weiter unten am Arm ist die Haut etwas anders und da würde die Schrift anders aussehen. Darum hat er empfohlen, etwas höher zu gehen, was für mich vollkommen in Ordnung war.
Dann konnte es losgehen. Der Unterarm ist eine Stelle, die ich sehr gut zu tätowieren finde. Es ziepst zwar mal hier und da, aber es tut nicht wirklich weh. Ich war der letzte Termin des Tages und so war kein anderer mehr im Studio. Franky und seine Freundin, die auch dort tätowiert, waren noch da und die Rezeptionistin. So haben wir uns echt toll unterhalten können und ich habe recht wenig von dem tätowieren mitbekommen.
Irgendwann habe ich mal heruntergeschaut und er war schon bei Püpschen angekommen. Da er mit einer feinen Nadel tätowierte, waren die Wörter wirklich schön und nicht dick. Die Pfoten wurden ausgemalt und waren solide schwarz.
Als alle Pfoten und alle Namen auf der Haut waren, blieb noch der Hintergrund. Auf dem Bild, dass ich hatte, waren die Sterne schwarz, mit einigen weißen Punkten und roten Punkten. Wieder hatte er eine Anmerkung, die mir sehr logisch vorkam. Schwarz ist einfach dominant und kann nicht heller gemacht werden und rot sieht irgendwie aus wie ein Ausschlag. Er hat also grau und weiß vorgeschlagen, denn hellgrau kann man immer noch dunkler machen.
Ich habe ihm da freie Hand gegeben und er hat etwas mit einem Stift vorgezeichnet und dann in hellgrau angefangen und mit weiß nachgearbeitet. Bei dem Bild war es nur so ein bisschen Sterne hier und da, aber ich habe eine richtige Milchstraße, die sich hinter alle Namen zieht. Nach oben zieht sie sich etwas höher, aber wenn nochmal Pfoten und Namen nach tätowiert, dann kann man da drüber arbeiten und die Milchstraße weiterführen.
Als alles fertig war, kam das reinigen, was ich nicht ganz so schlimm fand. Alles wurde desinfiziert und als Letztes kam eine Folie darüber. Es wird so eine Art Second Skin Folie genommen, die alles versiegelt. So gelangt kein Schmutz oder Bakterien in die offene Haut. Speziell mit meinen Jungs fliegen immer Fell und anderes herum.
Es blieb dann nur noch Bezahlen und verabschieden. Mir war da schon klar, dass meine nächsten Tattoos auch wieder von Franky gemacht werden. Wir haben es gerade so nach Hause geschafft, dass Schatzi das Tattoo noch sehen konnte, bevor er zur Nachtschicht musste. :P
In den nächsten Tagen habe ich immer darauf geachtet, dass die Folie schön dicht bleibt, was an manchen Stellen nicht so leicht war, da sie sich da rollte. Nach 4 Tagen bin ich dann beim Ausziehen hängengeblieben und ein Teil der Folie war ab. Ich habe also die ganze Folie entfernt und seit dem Pflege ich das Tattoo mit einer speziellen Creme.
Die komplette Heilung dauert 6 Wochen, aber was ich jetzt sehe, macht mich total happy. Die Schrift ist so unglaublich fein geworden und die Milchstraße sieht richtig genial aus. Mal schauen, ob es sich mit der Zeit verändert. Falls etwas damit passieren sollte, dann würde Franky nochmal Hand anlegen und es für mich korrigieren.
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